Monatsblätter, Volumes 1 à 3

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F. Hessenland, 1887
 

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Page 131 - Volksgedächtnis abhanden gekommen, die Erinnerung an sie hat sich jedoch noch überall lebendig erhalten, und sie werden und wurden nicht nur im Anschluss an Märchen, sondern auch im Anschluss an Sagen gesungen. So ist z. B. das Volksbuch von der heiligen Genovefa in schlichter Märchengestalt unter dem pommerschen Landvolk verbreitet. Wenn nun in einigen Gegenden der Erzähler die H istorje beendet hat, so singt er und die Zuhörer das Lied von der Genovefa, welches in kurzer, knapper Form noch...
Page 114 - Conserrirung solcher Alterthümer sind nur wenigen Eingeweihten geläufig. Wenn die Gegenwart hauptsächlich zu beklagen hat, dass in der Vergangenheit so viele Aufgrabungen in verkehrter und darum nutzloser Weise vorgenommen und viele Fundstücke durch unrichtige Behandlung zu Grunde gegangen sind, so erwächst ihr die Pflicht, dem für die Zukunft nach Kräften vorzubeugen. Der von verschiedenen Seiten gegebenen Anregung folgend, habe ich für die Herausgabe einer kurzen, gemeinfasslichen Anleitung...
Page 118 - Wie weiß er aber auch seine Märchen vorzutragen! Die Rede fließt aus seinem Munde, die Augen leuchten ihm und er reißt seine Hörer mit sich fort, daß sie samt und sonders den innigsten Anteil nehmen an den Helden seiner Erzählungen.
Page 114 - Seit einem Jahrzehnt hat das Streben, von den Denkmälern der Vorzeit zum Zwecke wissenschaftlicher Erforschung noch zu retten , was irgend möglich ist, weitere Kreise ergriffen; die Nachgrabungen nach Alterthümern haben sich gemehrt, zahlreiche kleinere Sammlungen von Denkmälern römischer, heidnisch-germanischer oder unbestimmbar vorgeschichtlicher Zeit sind entstanden. Nicht überall haben wirklich sachverständige Kräfte diese Aufgrabungen geleitet oder leiten können , nicht in allen Händen...
Page 116 - Da hilft auch kein Zureden, denn die guten Leute werden in ihrer Verachtung des Volkstümlichen bestärkt durch Prediger und Lehrer, welche die Volkslieder Gassenhauer schelten und von den Märchen erst recht nichts wissen wollen. Wären den Herren die Lieder und Märchen bekannt, sie würden gewiss...
Page 116 - Almig zu bringen ist zunächst der Fabrikarbeiter von Beruf und Geburt, der in dem Fabrikorte geboren und erzogen ist. Tot für den Forscher ist ferner der streng kirchlich gesinnte Arbeiter. — Es ist merkwürdig, dass jedes volkstümliche Lied und Märchen von diesen Leuten gescheut wird, wie die Pest. Sie fürchten, dem Teufel anheimzufallen, selbst wenn sie den harmlosen Geschichten nur zuhören. Ein Knecht aus dem Hinterpommerschen, welcher in einer Gegend gross geworden war, wo die alten...
Page 119 - Fällen hier und da so weit, dass er von der Kunst zu leben vermag. Nicht nur, dass er in dem Hause, wo er erzählt, frei Essen und Trinken erhält, die Leute beschenken ihn obendrein mit Lebensmitteln und andern Gaben, so dass er der Sorge um das tägliche Brot enthoben wird.
Page 114 - Merkbuch, Alterthümer aufzugraben und aufzubewahren" enthält. Dasselbe giebt nach kurzem chronologischen Ueberblick über die vorgeschichtlichen Zeitabschnitte und einer Uebersicht über die hauptsächlichsten Arten der vorgeschichtlichen Alterthümer eine Unterweisung in Betreff der wichtigsten, bei Auffindung und Beschreibung derselben zu berücksichtigenden Umstände, alsdann eine Anweisung zur Untersuchung der Fundstätten und eine Anleitung zur Konservirung der Fundstücke sammt Anbang mit...
Page 115 - Festungs- und Bergwerksbauten, forstlichen Anpflanzungen, Meliorationen usw), Eingang finden, sondern auch in die Hände aller Vereine, Gesellschaften und Privatleute gelangen, welche sich mit Aufgrabungen und Sammeln vor- und frühgeschichtlicher Alterthümer systematisch oder gelegentlich befassen. An alle, denen das Schriftchen in die Hände kommt, richte ich das Ersuchen, zur möglichsten Verbreitung desselben mithelfen zu wollen.
Page 116 - Freilich, wie der Bauer im Himmel reden wird, kann ich nicht wissen, aber wie er hier auf Erden spricht, davon ein kleines Beispiel, welches voll und ganz die Verallgemeinerung verträgt: Sehe ich da ein bildhübsches Kind, so von drei oder vier Jahren, in einem Bauerhofe und spreche erfreut: „Das ist ja ein niedliches Kind!

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